Und täglich grüßt das Murmeltier: Russland dreht mal wieder den Gashahn ab, dieses Mal ist nicht die Ukraine das unliebsame Transitland, sondern Weissrussland. Die wiederum drehen nun einfach den Gashahn nach Europa ab. Zwei häufig gestellte Fragen und 2 Antworten
Weißrussland stoppt die Durchleitung von russischem Gas nach Europa. Drohen Deutschland und anderen großen europäischen Ländern jetzt Lieferengpässe?
Nein, zumindest nicht unmittelbar. Ungefähr ein Fünftel der russischen Gasexporte gehen durch Weißrussland. Natürlich lässt sich das Gas zum Teil auch über andere Pipelines umleiten. Und jetzt im Sommer ist die Nachfrage ohnehin nicht so groß wie im Herbst oder Winter. In Deutschland verfügen wir außerdem über ausreichend große Speicherkapazitäten. Die Gaskunden hierzulande brauchen sich erst einmal keine Sorgen zu machen. Sollte das Gasstreit länger dauern, kann sich die Lage allerdings verändern.
Wie abhängig ist Europa russischem Gas?
Das Gas und das Öl, was wir hier in Deutschland verbrauchen, stammen zu 35 Prozent aus Russland. Die Abhängigkeit dürfte in Zukunft noch zunehmen. In Norwegen und den Niederlanden gehen die Gasvorkommen allmählich zur Neige. Russisches Gas wird daher noch wichtiger werden. Und somit auch alternative Pipelinerouten. Gazprom nutzt derartige Aktionen gern, um für seine Ostseepipeline zu werben. Man will deutlich machen, dass die Transitländer unzuverlässig sind. Deutschland und den Europäern bleibt als Alternative zu russischem Gas lediglich der verstärkte Import von Flüssiggas aus anderen Regionen.