Fossile Ressourcen wie Öl, Gas und Kohle sind endlich und verursachen beim Verbrennen klimagefährliche Treibhausgase. Um den Klimawandel einzudämmen, müssen die modernen, entwickelten Volkswirtschaften es schaffen, die Klimagase drastisch zu vermindern und zudem fossile Energien durch alternative Energien zu ersetzen. Wir benötigen somit dringend eine CO2 freie, sichere und bezahlbare Energieversorgung, zudem innovative Antriebsstoffe und –techniken. Deutschland kann diese Techniken erforschen und der Welt anbieten. Der Klimaschutz ist die Lösung und der Weg aus dem Problem, denn Klimaschutz schafft Wachstum und Arbeitsplätze.
Die Preise für fossile Energien werden in den nächsten Jahren stark steigen. Erneuerbare Energien sind sicherlich schon bald die preisgünstigere Alternative. Viele machen den Fehler, die Förderung der erneuerbaren Energien als reine Klimaschutzmaßnahme zu betrachten. Doch der Ausbau dieser heimischen Energieträger erhöht die Unabhängigkeit von Importen aus politisch instabilen Ländern und damit die Versorgungssicherheit, stärkt außerdem die Wirtschaft und Wettbewerbsfähigkeit Deutschlands. Wer behauptet es sei angesichts der vergleichsweise geringen durchschnittlichen Sonnenscheindauer Unsinn in Deutschland Sonnenenergie zu fördern, verkennt, dass die erneuerbare Energie sich – auch aufgrund der zahlreichen Anwendungsbeispiele im Inland – international zum absoluten Exportschlager entwickelt hat. Bereits in den letzten zehn Jahren sind die Windkraftkosten um die Hälfte und die der Photovoltaik um ein Drittel gesenkt worden. Die Kosten erneuerbarer Energien werden durch Serienfertigung und technologische Optimierungen laufend billiger, während die der traditionellen Energien steigen. Die deutsche Wirtschaft kann wie keine andere vom Boom der grünen Branchen profitieren, wie der Ausbau der Energieeffizienz, Energiespeicherung, intelligente Daten- und Energienetze, innovative Kraftwerkstechnologien und Antriebstechnologien, kann aber auch in den klassischen Umweltschutzbranchen wie Müllverarbeitung, Recycling und Wasseraufbereitung weiterhin Weltmarktpotentiale ausbauen.
Bis zu einer Million zusätzliche Arbeitsplätze sind in diesen Bereichen in den kommenden 10 Jahren möglich- mehr als es heute in der Automobilindustrie gibt. Der Weltmarkt boomt bereits.
Im Jahre 2009 waren bereits knapp 300.000 Beschäftigte in dem Bereich der erneuerbaren Energien tätig, die Tendenz ist steigend. Dabei sind insbesondere Jobs in den Bereichen der Photovoltaik, Biogas und feste und flüssige Biomasse entstanden.
Diese Arbeitsplätze konnten allerdings nicht immer mit einem ausreichend qualifizierten Personal besetzt werden, es gibt noch immer einen Fachkräftemangel im Bereich der Fachkräfte wie Handwerker und Ingeneure (Service, Montage, Anlagenbau, Installation, Instandsetzung). Mittlerweile bilden jedoch immer mehr Fachhochschulen und Universitäten aus. Schulungs- und Weiterbildungsangebot sind gestiegen, dennoch sind es häufig die Unternehmen selbst, die Schulungen anbieten. Daher ist es besonders wichtig, dass die Ausbildung in den Berufen wie Energie- und Biotechnik (i.e. Industriemechaniker, Mechatroniker, Fertigmechaniker, Konstruktionsmechanik, Kunststofftechniker u.v.m.), Bauingenieure bzw. Ingeneure mit Energieschwerpunkt weiterhin verstärkt und ausgebaut wird.
Die Jobchancen sind riesig: Im Jahre 2020 könnten – bei einem boomenden Weltmarkt- allein im Bereich erneuerbarer Energien schon 500.000 beschäftigt sein.
Der Großteil der Beschäftigten wird dann in den Bereichen der Windenergie (heute: 85.100) und der Stromerzeugung aus Photovoltaik (heute: 57.000) und Biomasse (heute: 34.700) tätig, gefolgt von der Solarwirtschaft und Geothermie. Der klassische Umweltschutztechnik-Bereich weist nach wie vor eine hohe Beschäftigung auf, welche sogar in den letzten Jahren auch wieder etwas gesteigert werden konnte. In eben diesen Bereichen könnten deutlich höhere Zuwachsraten erzielt werden, wenn eine konsequente weitere Förderung und Ausbau von Umweltschutzmaßnahmen fortgeführt werden würde.
Darüber hinaus wird auch der Öko-Landbau weiterhin gefragt sein, und zunehmend den herkömmlichen Landbau verdrängen. Zudem wird die Baubranche durch die flächendeckende Gebäudesanierung profitieren. Außerdem werden die Energiedienstleitungen und Energieberatung eine zunehmend wichtigere Rolle spielen, wodurch der Dienstleistungssektor insgesamt deutliche Beschäftigenzuwachsraten aufweisen wird. Und die Zuwachsraten werden sich noch erhöhen, denn auch andere Sektoren werden von der Öko- Industrie profitieren, wie zum Beispiel das Gastgewerbe, der Finanzsektor, öffentliche Dienstleitungen oder der Bereich der Ausbildung und Erziehung. Denn Touristen werden immer häufiger einen „nachhaltigen“, d.h. CO2 freie Reisen nachfragen, darum werden auch im Gastgewerbe „Öko-Jobs“ geschaffen. Die Finanzbranchen haben das Thema Klimawandel schon vor einiger Zeit erkannt, schon heute werden neben Energieexperten vor allem Umwelt- und Klimaexperten gesucht und ausgebildet, welche beispielsweise das Thema Emissionshandel und Klimaschutz für die Kapitalmärkte richtig bewerten können. Energie- und Klimaschutzexperten können auch im Bereich der öffentlichen Dienstleistungen eingesetzt werden, denn jedes neu zu bauende, energiesparende Gebäude oder umzubauende Wohnung kann durch öffentliche Beratung unterstützt werden. Aber gerade im Bereich der Ausbildung, sowohl in der Kinder- als auch Erwachsenenbildung, werden die Themen der nachhaltigen Energieversorgung und Klimawandel immer bedeutender. Es werden verstärkt Lehrer eingesetzt werden, welche diese Themen abdecken können. Die „Öko-Jobs“ sind damit vielfältig: neben den „Öko-Tourismus“- Anbietern wachsen zudem Jobs im Bereich der Energie- und Klimaberater und –Lehrer sowie der „Klima-Finanzexperten“.
Aus diesem Grund ist es wichtig, auch weiterhin auf den Ausbau der Umweltschutzberufe zu setzen, den Klimaschutz voranzubringen und die erneuerbaren Energien, zumindest bis sich selbst am Markt behaupten können, weiter zu fördern.
Denn der Klimaschutz ist der Weg aus der Krise. Klimaschutz ist der Wirtschaftmotor und schafft Arbeitsplätze, sei es im Bereich emissionsarmer Energietechniken, der Energieherstellung wie beispielsweise die Branche der erneuerbaren Energien zeigt, aber auch nachhaltige Mobilität, Klimaschutztechniken, Energie- oder Finanzdienstleistungen. Sie alle werden bzw. profitieren schon heute vom Klimaschutz.
Schon seit längerem werden Unternehmen nach ihren mittel- bis langfristigen Zielen und den nachhaltigen Umgang mit Energie und der Umwelt bewertet. Neben direktem Klimaschutz werden Unternehmen auch nach ihrer sozialen Verantwortung und ethischen Unternehmensführungen bewertet. Unternehmen, wie sie die zentralen Herausforderungen des Klimaschutzes und des nachhaltigen Umgangs mit Energie und Rohstoffen bewerkstelligen wollen, werden ohnehin marktwirtschaftlich die Nase vorn haben. Denn Kapitalgeber werden gerade nach dieser negativen Erfahrung an den Finanzmärkten noch genauer hinschauen, wo ihr Geld hinfließt. Unternehmen, die schon heute auf nachhaltige Energien und Klimaschutz setzen, werden gestärkt aus der Krise hervorgehen.