Hier Antworten auf die am häufigsten gestellten Fragen
1. Wie würde sich eine Laufzeitverlängerung auf Handels- und Endkundenpreise auswirken? (dämpfend, oder nicht? Bitte Begründung!)
Es gibt preistreibende und – senkende Faktoren: wenn der Anteil von Kohlestrom bis 2020 deutlich zurückgeht, sinken die CO2 Preise, dies wirkt dämpfend auf den Strompreis. Aufgrund geringerer Investitionen in Großkraftwerke sind die Vollkosten geringer, auch dies wirkt preissenkend. Wenn die Stromnachfrage vermindert werden würde, würde auch dies den Preis sinken lassen. Auf der anderen Seite wirkt die EEG Umlage (Förderung erneuerbarer Energien) preissteigernd. In der Summe müssten die Strompreise in etwa konstant bleiben- wenn wir ausreichend Wettbewerb hätten.
2. Wird der Strompreis für den Endkunden bis 2020 weiter steigen? Wenn ja, um wieviel Prozent (Größenordnung)?
Realistisch ist eine leichte Steigerung, da es ungenügend Wettbewerb gibt, die Konzerne daher die Preisdämpfenden Faktoren nicht an die Verbraucher weitergeben und die EEG Umlage preissteigernd wirkt.
3. Verteuert der Ausbau Erneuerbarer Energien den Strom für den Endkunden?
Die Umlage für die EEG Förderung hängt entscheidend von der Entwicklung des Großhandelpreises für Strom ab. Die Stromkonzerne geben vermutlich nicht die preissenkenden Faktoren an die Endverbraucher weiter, sodass der Strompreis eher steigen wird.
4. Würde der Strompreis sinken, wenn es auf dem Energiemarkt mehr Anbieter gäbe?
eindeutig ja, denn in den vergangenen 2 Jahren haben sich die Stromgroßhandelspreise deutlich vermindert, diese sind jedoch nicht beim Verbraucher angekommen. Mehr Wettbewerb würde die Preise sinken lassen.
5. Wie schätzen Sie den Wettbewerb auf dem deutschen Strommarkt auf einer Skala von 1 bis 10 ein (1 ist gering, 10 ist stark)?
5, eindeutig nicht ausreichend.
6. Gibt es weitere Gründe für steigende bzw. fallende Strompreise?
Da es nicht ausreichend Wettbewerb gibt, werden die Stromkonzerne versuchen, die Brennelementesteuer auf den Strompreis zu überwälzen- dies dürfte eigentlich nicht passieren, da auch mit Steuer die Kosten der Stromproduktion mit abgeschriebenen Kernkraftwerken noch immer deutlich billiger ist als mit Gaskraftwerken. Eine sinkende Nachfrage müsste den Strompreis fallen lassen, zudem ein steigender Anteil von billigen Strom aus dem Ausland (Kernkrraft aus Frankreich oder Wasserkraft aus Skandinavien)