1. Deutschland ist zu abhängig vom russischen Gas- über 40 % der Gasimporte bekommt Deutschland aus Russland. Die Tendenz ist steigend -mit dem Rückgang des Gases aus den Niederlanden, England und Norwegen-. Die neue Ostseepipeline wird Gas direkt aus Russland nach Deutschland bringen- die Importe werden sich damit auf über 50 % erhöhen. Dies ist eine potentiell gefährliche Entwicklung, denn Russland nutzt zunehmend die Energielieferungen als Druckmittel, um politische Ziele durchzusetzen
2. Eine „Gaslücke“ kann schon im Jahr 2020 drohen. Unser Gasbedarf wird bis zum Jahr 2020 um etwa 25 Prozent steigen. Gleichzeitig geht die Erdgasgewinnung in den meisten europäischen Ländern zurück. Wenn wir also bis 2020 ausreichend mit Erdgas versorgt werden wollen, müssen wir bereits jetzt Gasimporte vertraglich absichern – und zwar aus möglichst verschiedenen Ländern. In Frage kommen neben Russland und den Anrainerstaaten des Kaspischen Meeres diverse Länder in Afrika oder im Nahen Osten.
3. In den meisten Gasproduktionsländern fehlt es noch an Infrastruktur. Man müsste zum Beispiel weitere Pipelines bauen und sichern oder in die notwendigen Technologien zur Gasverflüssigung investieren, um so das sogenannte „liquid natural gas“ (LNG) per Tankschiff nach Europa bringen zu können. Dafür müssten hierzulande entsprechende Anlieferungsstätten eingerichtet werden.
4. Was wir tun müssen: Erstens heimische Energieträger stärken und mehr tun, um Energie einzusparen. Zu den heimischen Energieträgern gehören neben der Kern- und Kohleenergie vor allem die erneuerbaren Energien und Kraft- Wärme Kopplung. Zudem müssen wir unsere Energieimporte weiter diversifizieren- alternative Pipelinerouten sollten schnellst möglichst umgesetzt werden- wie die Nabucco Pipeline, die Gas aus dem Kaspischen Raum und Afrika zu uns bringen kann- sollten LNG Terminals gebaut werden, die die Versorgung mit Flüssiggas sicherstellen.