Der Streit um die von Bundesminister Gabriel eingeführte Klimaabgabe wird immer schriller. Richtigerweise fordert Bundesminister Gabriel die Einführung einer Kohleabgabe für alte, ineffiziente Kohlekraftwerke, um den Strukturwandel im Rahmen der Energiewende sanft einzuleiten und zudem die Klimaziele zu erfüllen. Die Gewerkschaften laufen Sturm, auch formiert sich erheblicher Widerstand innerhalb der Regierung. Der Verdi Chef drohte jüngst mit Jobverlust von 100.000 Arbeitsplätzen in der Kohleindustrie. Dass die Klimaabgabe 100.000 Arbeitsplätze gefährden soll, ist völlig abwegig. Zum einen arbeiten bei weitem nicht so viele Menschen in der Kohleindustrie, zum anderen betrifft die Kohleabgabe ohnehin nur einen sehr kleinen Teil der Braunkohle- Kraftwerkskapazitäten. Das Umweltbundesamt hat nun nachgerechnet und festgestellt, dass, wenn es durch die Einführung der Klimaabgabe zu Abschaltungen von alten und ineffizienten Kohlekraftwerken kommen sollte, höchstens 4.500 Jobs in der Braunkohle gefährdet seien. Dem gegenüber würden aber laut UBA bis zu 3.800 neue Arbeitsplätze entstehen, wenn es zu einem Wechsel von Braun- zu Steinkohle und teilweise vermehrtem Einsatz von Gaskraftwerken kommen sollte. Zudem ist eher damit zu rechnen, dass nicht Kraftwerke vollständig stillgelegt, sondern eher Kapazitäten angepasst werden. Insgesamt ist somit eher mit gar keinem Arbeitsplatzverlust durch die Einführung der Klimaabgabe zu rechnen. Im Gegenteil: ein frühzeitig eingeleiteter Strukturwandel eröffnet Chancen für mehr Beschäftigung. Allein im Bereich der erneuerbaren Energien arbeiten heute schon dreimal so viele Menschen wie in der Kohle-Industrie. Es kommen zahlreiche neue Jobs durch mehr Innovationen und neuen Marktfeldern in den Bereichen Energieeffizienz und nachhaltige Mobilität hinzu. Somit schafft der Strukturwandel mehr Jobs als er beseitigt.
Kurzbewertung des Kompromissvorschlags vom 24.06.2015
zur Reduktion der zusätzlichen 22 Millionen t CO2 bis 2020
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Kemfert an IGBCE
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Zusammenfassung Studie
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