… die Belastung für die Haushalte steigt, die Akzeptanz sinkt.
Hier Antworten auf die am häufigsten gestellten Fragen.
Die EEG-Umlage steigt um 5,3 Cent je Kilowattstunde. Ist der Aufschrei gerechtfertigt?
Nein, denn sie steigt um 1,7 Cent pro kwh AUF 5,3 Cent/kwh, das sind für einen durchschnittlichen 4 köpfigen Haushalt 4,50 im Monat Mehrkosten. Die starke Zunahme für Privathaushalte liegt übrigens auch an den vielen Ausnahmen für Großkunden und daran, dass sich die Umlage aus der Differenz zum Börsenpreis errechnet. Der Börsenpreis sinkt nämlich durch den Zubau erneuerbarer Energien, leider kommt diese Effekt nicht bei den Verbrauchern an.
Machen eigentlich die Konzerne keine Gewinne mehr?
Die Umlage ist transparent, die anderen Faktoren weniger. Welche zusätzlichen Kosten bzw. entgangenen Einnahmen beispielsweise durch das vorzeitige Abschalten der Atomkraftwerke die Konzerne unbemerkt einpreisen, ist nicht sichtbar. Die großen vier Energiekonzerne machen noch immer sehr hohe Gewinne.
Die Zusicherungen im EEG gehen über 20 Jahre. Die sind sicher?
Die bisher gewährten Vergütungen schon,. Die Frage ist, was in der Zukunft passiert. die erneuerbaren Energien werden immer wettbewerbsfähiger, gleichzeitig senken sie die Börsenpreise, was für Großkunden Vorteile bringt. Die EEG Umlage wird weiterhin notwenig sein, bis die erneuerbaren Energien sich selbst am Markt behaupten können.
Brauchen wir eine Reform des EEG-Gesetzes?
Wir benötigen aber auch einen Zubau der Netze und Speicher. Auch das Nachfrageverhalten insbesondere von Großkunden kann sich ebenso in den Markt intelligent einbringen. Es kluges Marktdesign muss es schaffen, ausreichend finanzielle Anreize für den Strommarkt der Zukunft zu geben. Wie genau dies ausgestaltet sein könnte- Stichwort Kapazitäts- oder Versorgungssicherheitsverträge etc., muss man heute erforschen und dann intelligent umsetzen.
Sollten wir eine Senkung der Stromsteuer vornehmen, oder brauchen wir Sozialtarife?
Eine Senkung der Stromsteuer würde bedeuten, dass an anderer Stelle die Rentenbeiträge erhöht werden müssten, da aus der Stromsteuer die Renten finanziert werden. Ich habe zudem Zweifel ob eine Senkung der Steuer wirklich beim Verbraucher ankommt, da die Konzerne ihren Anteil überkompensieren könnten und der Endkundenpreis dann gar nicht sinken würde. Einen Teil der zusätzlichen Steuern aus der erhöhten EEG Umlage könnte in der Tat für sehr arme Haushalte zur Finanzierung von stromsparenden Geräten genutzt werden.
Was halten Sie von einem Quotensystem? Beziehungsweise eine Deckelung des Zubaus?
Nichts, denn der Markt sollte selbst entscheiden, wo es günstigsten ist, erneuerbare Energien zuzubauen. Beispielsweise müssen auch Bundesländer Bayern oder Baden Württemberg mehr Windstrom nutzen, darin sollte man sie nicht behindern. Eine Abstimmung der Bundesländer ist in der Tat wichtig.
Ist die Energiewende eine neue Planwirtschaft? Subventionen für Kohlekraftwerke als Reserve bzw für neue Gaskraftwerke über Kapazitätsmärkte. Könnte der Markt allein es nicht viel besser regeln?
Ein Kapazitätsmarkt wäre ein Markt, der dies steuern könnte. Ob dies wirtschaftlich lohnend ist sollte aber erst erforscht werden bevor man im Schnellschussverfahren irgendetwas umsetzt. Die Energieversorgung wurde aber schon immer überwacht, auch in der Vergangenheit. Gerade der Umbau eines Energiesystems bedarf einer guten Überwachung und intelligenten Steuerung.