Die „Bremen-Tournee“ hat begonnen:
Auftakt ist der Vortrag der DFG am Abend des 28.10.2010 im Haus der Wissenschaft mit dem Titel „Wirtschaftsfaktor Klimaschutz“. Am Sonntag, 31.10.2010 wird im Bremer Musical Theater der Deutsche Umweltpreis verliehen, an Jurorin nehme ich selbstverständlich an dem Festakt teil. Am Dienstag, 2.11. findet im BLG Forum in der Bremer Überseestadt die Veranstaltung „i2b meet-up „CO2-freie Wirtschaft – geht das?“ statt, wir starten extra um 18 Uhr, damit ab 21 Uhr das Champion League Spiel angeschaut werden kann.Weitere Infos
Folgende „Bremen“ Fragen werden oft gestellt, hier die Fragen samt Antworten:
Sie stammen gebürtig aus Delmenhorst, also aus direkter Nachbarschaft Bremens und haben somit sicher schon wahrgenommen: Das kleinste Bundesland hat sich längst aufgemacht, das ambitionierte Ziel Deutschlands zu erreichen, den Ausstoß von Treibhausgasen bis 2020 um 40 Prozent zu senken. Welche Potenziale sehen Sie insbesondere in den Möglichkeiten des Zwei-Städte-Staates Bremen und wo könnten die größten Herausforderungen liegen, das Ziel zu erreichen?
Ich kenne Bremen und Bremerhaven ja schon sehr lange und weiß, dass Klimaschutz für beide Städte schon immer sehr wichtig war. Bereits in den 90iger Jahren hat sich die Energiepolitik auf Klimaschutz ausgerichtet. Ich schätze den Zwei Städte Staat Bremen sehr, weil er als positives Beispiel für gelungenen Klimaschutz eigentlich sehr viel mehr öffentliches Lob bekommen müsste. Ob der hohe Einsatz von erneuerbaren Energien und Abfallstoffen, dezentrale Kraft –Wärme- Kopplung, Fernwärme oder die umfassenden Energieeinsparstrategien in öffentlichen, privaten oder gewerblichen Gebäuden- all dies ist gelungener kommunaler Klimaschutz. Die Politik setzt sich ehrgeizige Ziele und schafft es in beeindruckender Weise, Bürger und Unternehmen mitzunehmen- das ist vorbildlich. Dies zeigen auch die zahlreichen Bürgerinitiativen, die belegen, dass man gemeinsam viel schaffen kann. Ich kenne viele umweltbewusste Menschen, die sich gezielt für Bremen als Lebensstandort entschieden haben. Das zeigt ja, dass viel richtig gemacht wird und wurde. Die Tatsache, dass diese Erfolge bundesweit nicht wirklich wahrgenommen werden, liegt sicherlich teilweise auch an der Hanseatischen Bescheidenheit der Bremer.
Das Land Bremen hat sich insbesondere im Bereichen Windkraft als Standort für innovative Forschung und Entwicklung einen Namen gemacht und das Thema Offshore-Windenergie früher als viele andere ganz nach vorn gestellt, indem es bereits 2003 eine Landesstrategie dazu verabschiedet hat. Welchen Tipp geben Sie kleinen und mittleren Unternehmen, die klimagerechte Technologie „made in Bremen“ entwickeln und effektiv in den weltweiten Markt einführen möchten?
Viele Nationen, allen voran die USA und auch China haben erkannt, dass die Wirtschaft mittel- bis langfristig auf grüne Techniken umstellen muss, um überhaupt wettbewerbsfähig zu sein. Neben der verbesserten Energieeffizienz werden vor allem auch die erneuerbaren Energien deutlich an Gewicht gewinnen, sowie nachhaltige Mobilitätskonzepte wie beispielsweise die Elektromobilität. Die deutsche Wirtschaft inklusive kleine und mittelständische Unternehmen können enorm vom Boom der Branchen der erneuerbaren Energien profitieren, aber auch durch den Ausbau der Energieeffizienz, innovativer Kraftwerkstechnologien und Antriebstechnologien aber auch in den klassischen Umweltschutzbranchen wie Müllverarbeitung, Recycling und Wasseraufbereitung weiterhin Weltmarktpotentiale ausbauen. Bis zu eine Million zusätzliche Arbeitsplätze sind in diesen Bereichen in den kommenden 10 Jahren möglich. Der Weltmarkt wird boomen, und es hängt von der Risikofreudigkeit deutscher Unternehmer und Investoren ab, wie gut oder schlecht sie von diesen Entwicklungen profitieren.