… und mögliche Alternativen.
Hier die Antworten auf die am häufigsten gestellten Fragen:
Wie kommt der Benzin-Preis zustande?
Der Benzinpreis setzt sich aus folgenden Komponenten zusammen: Mineralölsteuer, Ökosteuer, Mehrwertsteuer, welche zusammen ungefähr 60 Prozent des Preises ausmachen, der Rest ist der Anteil des Mineralölkonzerns. Bei einem Preis von 1,40 bleiben somit knapp 85 Cent für den Staat, der Rest für die Konzerne. Die Gewinnmargen für Mineralölkonzerne sind dabei recht unterschiedlich, je nachdem wie hoch der Anteil des selbst geförderten Öls und der Raffinerien ist.
60 Prozent des Benzinpreises variieren auf kürzere Sicht nicht. Woraus resultieren dann aber die zum Teil sehr deutlichen Preis-Schwankungen im zeitlichen Verlauf?
Der Ölpreis war in der Vergangenheit starken Schwankungen ausgesetzt. Zudem gibt es auch deutliche Bewegungen beim Benzinpreis and er Rotterdamer Börse. Der Benzinpreis ist insbesondere deshalb auch die schwankungsanfällig, da es nicht ausreichende Raffineriekapazitäten gibt und diese in Zeiten hoher Nachfrage zu steigenden Preisen führen. An den Tankstellen schwanken daher die Preise deutlich.
Kann man also von einem „funktionierenden Markt“ sprechen?
Man hat vor einiger Zeit in einer Studie festgestellt, dass ein Zeichen für funktionierenden Wettbewerb in der Tat das häufige Schwanken des Preises ist. Ob es heute noch so ist oder einzelne Anbieter den Markt dominieren und somit die Preise bestimmen, wird in Rahmen einer neuen Studie untersucht
Woraus resultieren die räumlichen Preis-Schwankungen?
Auch das hängt am Wettbewerb und wo genau die Preise schwanken. In Grenznähe werden Tankstellenbetreiber versuchen, niedrigere Preise anzubieten, da der Benzinpreis im Ausland niedriger ist. Je nach Tankstellendichte können die Preise somit auch regional stark schwanken.
Die Mineralölkonzerne erklären die Höhe des Preises zumeist mit den von Ihnen bereits zitierten hohen Steueranteil von 60Prozent. Wie glaubwürdig sind diese gängigen Preisargumentationen der Mineralölkonzerne?
Der Staatsanteil am Benzinpreis ist tatsächlich und auch im Europäischen Vergleich hoch. Richtig ist auch, dass der Börsenpreis für Benzin insbesondere im Frühjahr sehr hoch ist, da es zu Reisebeginn eine hohe Nachfrage gibt. Die Mineralölkonzerne haben insbesondere in den USA nicht in ausreichende Raffineriekapazitäten investiert, dadurch kaufen die Amerikaner im Frühjahr auf dem Europäischen Markt Benzin, auch das treibt bei uns den Preis hoch.
Welchen Anteil haben Spekulanten am Zustandekommen des Benzinpreises?
Ob Spekulanten den Preis und vor allem in welcher Höhe beeinflussen, ist sehr schwer zu beziffern, da sich viele Konzerne vor den Preisschwankungen absichern und auch solche Geschäfte als Spekulation gesehen werden können. Sicherlich ist Öl genau wie viele andere knappe Rohstoffe ein begehrtes Gut. Die Nachfrage steigt und das Angebot ist begrenzt, das führt automatisch zu steigenden Preisen.
Was kann man gegen diese steigende Preisspirale machen?
Die Antwort darauf kann nur heißen, dass wir uns unabhängig von Öl machen: im Bereich Mobilität müssen wir andere Kraftstoffe nutzen, wie beispielsweise Erdgas, Biokraftstoffe oder künftig auch Wasserstoff. Die Elektrowagen werden in der Zukunft sicherlich in Ballungsräumen in Ergänzung zum Öffentlichen Nahverkehr interessant. Der Strom für die Elektrowagen muss allerdings aus erneuerbaren Energien stammen, sonst bedeutet es kein Klimaschutz.